Wald

Meine Seele hat mir vor kurzem verordnet, jeden Tag wenigstens einmal in den Wald zu gehen, barfuß, um mich zu erden. Und das tue ich nun auch. Jedes Mal komme ich mit einem Lächeln nach Hause (und mit diversen Kräutern, Pilzen und Beeren). Für all das bin ich sehr dankbar. Auch dafür, dass ich mir die Zeit nehmen kann, dem Ruf meiner Seele zu folgen. Ich bin glücklich darüber, dass ich ganz in der Nähe den Zschoner Grund habe – also nicht nur ein Stückchen Wald, sondern auch noch einen wunderbaren Bach dazu. Luxus pur. Barfuß über Moos und Laub gehen, dann eine kleine Kneipp-Kur, vielleicht noch ein paar Yogaübungen ...

Die Bäume sind meine Schwestern und Brüder, sie lehren mich und geben mir Kraft. 

Heute zum Beispiel umarmte ich eine große Eiche. ich sah den langen geraden Stamm hinauf, oben ragte ein starker Ast fast waagerecht sehr weit nach außen, etwa so weit, wie der Stamm bis dahin hoch war, wirklich außergewöhnlich. Rundherum noch viele "normale" Äste. Aber dieser eine lange Ast sah aus, als müsste der Baum von seinem Gewicht zur Seite kippen. "Gut verwurzelt sein und in deiner Mitte ruhen", sagte der Baum, "dann kannst Du Dir auch solche Eskapaden leisten."

Leicht gesagt.